
Nationale Konferenz für Palliativversorgung – Bad Felix, 28-30 Oktober 2016
Wahre Kommunikation – eine Herausforderung in der Palliativversorgung (Zusammenfassung)
Kommunikation ist mit Sicherheit das am meisten verwendete Instrument in der Palliativversorgung. Es wird sowohl innerhalb eines Versorgungsteams als auch zwischen dem Team und den Patienten oder deren Familien benützt. Die Qualität des interdiszplinären Teams sowie auch die Qualität der Patientenversorgung sind unmitterlbar von der Qualität der Kommunikation abhängig. In der Palliativversorgung ist der Bedarf an Kommunikation sehr hoch, als ob, egal wie viel man über etwas spricht, immer etwas unausgesprochen bleibt. Von der Mitteilung der Diagnose, zur Prognose bis hin zum Dialog mit dem Patienten und den Angehörigen, hat die Kommunikation – ob zwischenmenschlich, medizinisch oder psychologisch – ihre Momente der Belastung, des Schmerzes und der Unzulänglichkeit.
In einer schnelllebigen Welt ist “wahre” Kommunikation, d.h. geduldig zu sein und zu wissen wann es richtig ist zuzuhören oder wann Worte fehl am Platz sind, eine Herausforderung. Ein weiteres sensibles Thema ist die Anpassung unserer Kommunikationssprache an unsere heutigen technischen Mittel. Sobald die soziale Maske gelüftet und das Bedürfnis nach Glaubwürdigkeit vorrangig ist, müssen sich Mitglieder eines Palliativversorgungs-Teams im Klaren sein, welche Prinzipien einer wahren Kommunikation unterliegen und welche Hindernisse es in dieser Hinsicht gibt.
Kommunikation in der Palliativversorgung wechselt ständing zwischen Worten und Schweigen hin und her – das richtige Gleichgewicht zu finden ist häufig ein richtiger Balanceakt. Der Grund dafür ist, dass Worte uns aneinenander binden, uns Hoffnung und Sinn geben, gleichzeitig aber könnnen sie uns belasten, uns ausseinanderreißen und abstürzen lassen. Einige Worte helfen, andere dagegen verursachen Schmerzen. Auf der anderen Seite, bedeutet,still neben einem Patienten zu sitzen. ihn einzubeziehen, seine Last mitzutragen, für ihn oder sie da zu sein wenn Worte nicht mehr ausreichend. Schweigen kann uns erheben, aber auch tiefer stürzen lassen. Stille kommt von Hilflosigkeit oder davon, dass es einfach zu viel zu sagen gibt.
Der Zweck dieser Arbeit ist es das Model der “wahren” Kommunikation in der Palliatvversorgung zu erneuern. Wir haben uns vorgenommen eine Meta-Analyse der Kommunikationsaspekte duchzuführen, wobei der wichtigste Filter die persönlichen Erfahrungen sind. Zusätzlich wollen wir die Elemente, die das von uns als “wahr” eingestufte Kommunkationsmodell bilden, beschreibend zusammenfassen.
Unter Verwendung von medizinischen und psychologischen Fallstudien in denen Menschen durch ihr Leiden zusammenkommen, beschreiben wir sowohl unsere Erfahrung von Worten als auch von Schweigen. Ob das Schweigen sinn- und bedeutungsvoll oder aussichtslos für Patienten und deren Familien ist, es zeigt uns wie schwierig es manchmal ist Patienten mit einer lebenslimitierenden Diagnose zu begleiten.
Diese Arbeit erstand aus den Wörtern und Momenten des Schweigens welche den Rhythmus der Zeit im Hospiz prägen. Sie soll uns allen, die wir in der Palliativversorgung tätig sind, in unserem Umgang mit anderen “wir selbst” zu bleiben.
Psychologe Manuela Rusu, Doktor Ovidiu Măruşteri